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Kreuzfahrer buchen häufiger in Reisebüros und geben mehr aus

October 19, 2016

Kreuzfahrer buchen häufiger in Reisebüros und geben mehr aus

IPK International und ITB Berlin untersuchen die Entwicklung des Kreuzfahrttourismus – Rund ein Drittel stammt aus Europa – Buchungen im Reisebüro sind überdurchschnittlich beliebt

Kreuzfahrten gelten innerhalb der Reisebranche als eines der Boom-Segmente der vergangenen Jahre. So wurden 2015 weltweit rund 22 Millionen Kreuzfahrten unternommen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Kreuzfahrtmarkt damit um rund drei Prozent angestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung des World Travel Monitors® von IPK International, die im Auftrag der ITB Berlin durchgeführt wurde.

Europa zweitwichtigster Quellmarkt

Nach Nordamerika, dem unangefochtenen Hauptquellmarkt für die Kreuzfahrtindustrie mit einem Marktanteil von 59 Prozent im Jahr 2015, positioniert sich Europa mit einem Marktanteil von 32 Prozent als der weltweit zweitwichtigste Quellmarkt für Kreuzfahrten.

Mit einem Anteil von 78 Prozent bevorzugen europäische Kreuzfahrer vor allem heimische Gewässer. Auf Platz eins der beliebtesten Kreuzfahrtziele liegt Spanien mit 18 Prozent. Auf dem zweiten Platz folgt die Karibik mit 16 Prozent als einzige außereuropäische Destination innerhalb der fünf Top-Destinationen. Platz drei der beliebtesten Kreuzfahrtziele der Europäer belegt Italien.

Einfach mal abschalten und dennoch Vielfalt erleben

Es gibt wenige Urlaubsarten, die sowohl die Möglichkeit für Erholung und Entspannung als auch für neue Erlebnisse, sei es an Bord oder im Rahmen von Landgängen, bieten. So sind Kreuzfahrten für Europäer vor allem ein Mix aus Relaxen, aber auch Sightseeing und Erkunden fremder Länder und Kulturen. Nicht zuletzt spielt auch das Erlebnis von „Meer, Wasser und Natur“ eine Rolle.

Kreuzfahrer geben mehr aus

Zusätzliches Geld im Rahmen einer Kreuzfahrt auszugeben, dazu gibt es Möglichkeiten zur Genüge – sei es für Landausflüge, Shopping oder das eine oder andere Wellnessangebot an Bord. Auch wenn Kreuzfahrten heute als nicht mehr so exklusiv und teuer gelten wie früher, sind die Ausgaben in diesem Urlaubssegment nach wie vor wesentlich höher als bei anderen Urlaubsarten. Während die durchschnittlichen Ausgaben bei allen Urlaubsreisen der Europäer in 2015 bei 107 Euro pro Nacht lagen, gaben Kreuzfahrer im Durchschnitt pro Nacht mit 218 Euro mehr als das Doppelte aus.

Buchungen über das Reisebüro auf hohem Niveau

Zwar ist auch in Bezug auf Kreuzfahrten das Internet mit 60 Prozent der beliebteste Buchungskanal der Europäer, gleichzeitig erfreuen sich aber Buchungen über das Reisebüro bei dieser Urlaubsart nach wie vor einer überdurchschnittlichen Beliebtheit. Nutzten die europäischen Urlauber im Durchschnitt zu 25 Prozent das Reisebüro für Buchungen, so waren es unter den europäischen Kreuzfahrern 42 Prozent und damit deutlich mehr als in jedem anderen Urlaubssegment.

Wachstum bei jüngeren Zielgruppen

Auch wenn nach wie vor die Hauptzielgruppe der Kreuzfahrer Personen über 45 Jahre sind, ist das Segment der jüngeren Kreuzfahrer in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. So waren 2015 rund 35 Prozent der europäischen Kreuzfahrer jünger als 45 Jahre.

Neben Sonderauswertungen des World Travel Monitors® von IPK International veröffentlicht die ITB Berlin Anfang Dezember weitere Kerndaten des World Travel Monitors® im Rahmen ihres „ITB World Travel Trends Report 2016/17“. Den letztjährigen ITB World Travel Trends Report 2015/2016 finden Sie hier: http://www.itb-berlin.de/media/itb/itb_dl_all/itb_presse_all/WTTR_ITB2016_8_Web.pdf. Der „ITB World Travel Trends Report“ basiert auf neuesten Erkenntnissen und Vorträgen des World Travel Monitor® Forums, das Anfang November 2016 in Pisa (Italien) stattfindet. Das World Travel Monitor® Forum ist ein exklusives Insider-Meeting, bei dem aktuelle Trends in der Reisebranche diskutiert und Vorhersagen zu touristischen Entwicklungen gemacht werden. Die Jahresendergebnisse des World Travel Monitor®, der weltweit größten Studie zum globalen Reiseverhalten, werden von IPK International auf dem ITB Future Day des ITB Berlin Kongresses vorgestellt.

 

ITB Berlin und IPK International

September 29, 2015

ITB Berlin und IPK International: Trend zu Städtereisen ungebremst

Städte-Urlaube in Europa sind doppelt so schnell gewachsen wie der Gesamtmarkt für Auslands-Urlaube – Die Top-Ziele sind Paris, London und Berlin – ITB Berlin und IPK International analysieren, warum es immer mehr Touristen in Europas Metropolen zieht

Paris, London, Berlin: Städtereisen sind eines der Boom-Segmente des letzten Jahrzehnts. Weltweit gesehen ist in den vergangenen Jahren keine andere Auslands-Urlaubsart so schnell gewachsen. Was für den Trend am globalen Reisemarkt gilt, trifft auch auf die Auslands-Städte-Urlaube der Europäer zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung des World Travel Monitors® von IPK International, die im Auftrag der ITB Berlin durchgeführt wurde.

Die Zahlen sind eindeutig: 2014 haben die Europäer fast 70 Millionen Städte-Urlaube im Ausland verbracht und rund 400 Millionen Übernachtungen gebucht. Im Vergleich zu 2007 nahmen die Auslands-Städtereisen der Europäer um 60 Prozent insgesamt, beziehungsweise um sieben Prozent pro Jahr zu. Damit ist der Markt in diesem Segment in Europa doppelt so schnell gewachsen wie der Gesamtmarkt für Auslands-Urlaube. Deutlich überwiegen klassische Städtereisen mit einem Anteil von knapp drei Viertel, während ein Viertel davon mit Verwandtenbesuchen kombiniert werden und nur ein Prozent geschäftliche Incentive-Urlaube sind.

Beliebtestes Reiseland für Auslands-Städtereisen der Europäer ist Deutschland. Mit fast 10 Millionen Gästen im Jahr 2014 hat Deutschland mit einem rasanten Wachstum von 94 Prozent insgesamt und zehn Prozent pro Jahr die vormals führenden Destinationen Frankreich und Großbritannien überholt. Ein wichtiger Impulsgeber für die Steigerung könnten zum Beispiel die attraktiven Fernsehberichte von der Fußball Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland gewesen sein. Des Weiteren stehen auf der Beliebtheitsskala für Auslands-Städtereisen Italien und Spanien ganz oben. Positiv ist die Entwicklung des Reiseziels Österreich (Rang sechs) mit einer Verdoppelung der Besucherzahl seit 2007.

Paris und London spielen in der Champions-League des Städtetourismus. Sie sind mit großem Abstand die beliebtesten Urlaubsziele der Europäer. Ebenso hat Berlin (Rang drei) mit anhaltendem und überdurchschnittlich starkem Wachstum viele europäische Top-Ziele hinter sich gelassen. Auf Rang vier bis zehn rangieren Barcelona, Prag, Amsterdam, Wien, Rom, München und New York.

Städtereisen haben ganzjährig Hochsaison. Im Vergleich zum Jahr 2007, in dem zwei Drittel aller Städtereisen in den Sommermonaten unternommen wurden, finden mittlerweile 52 Prozent im Sommer- und 48 Prozent im Winterhalbjahr statt. Beliebteste Reisemonate sind in absteigender Reihenfolge August knapp vor Mai, April und Dezember.

Städte-Urlauber reisen noch kürzer und sind zahlungskräftig
Kurzreisen sind im Trend. Ein Großteil der Kurzurlaube führt in die Städte. Seit 2007 nimmt die mittlere Dauer eines Auslands-Städtereise konstant ab. Der Anteil der Kurzurlaube von ein bis drei Nächten beträgt gut 40 Prozent und nimmt kontinuierlich zu. Die Steigerung ist fast doppelt so hoch wie jene für längere Städtereisen.

Private Unterkünfte sind populäre Alternativen zum Hotel. Trotz steigender Buchungszahlen geht der Marktanteil der Hotels in Summe aller Unterkünfte seit Jahren zurück. Zwar buchen zwei Drittel der Städte-Urlauber Hotelunterkünfte. Aber Onlineportale mit lokalen Gastgebern, wie Airbnb oder Wimdu erleben einen wahren Boom und sind die neuen Wachstumstreiber. Innerhalb des Segments Hotellerie gilt: Je höher die Kategorie, desto höher ist das Wachstum. Dagegen nimmt das Budgetsegment leicht ab.

Immer noch sind Städtereisen hauptsächlich eine Sache der wohlhabenden Europäer. So gehören laut Befragung vier Fünftel der Urlauber der gehobenen Einkommens- und Bildungsschicht an. Pro Städtetrip ins Ausland lagen 2014 die Ausgaben im Durchschnitt pro Person bei etwas mehr als 700 Euro und bei rund 130 Euro pro Nacht. In diesen Ausgaben sind sämtliche Kosten inklusive Transport etc. enthalten.

Dr. Martin Buck, Geschäftsbereichsleiter der Messe Berlin, kommentiert: „Sowohl deutsche als auch ausländische Metropolen haben in den vergangenen Jahren enorm an Attraktivität gewonnen. Aufpolierte Innenstädte, neue Einkaufszentren und vor allem ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm locken Besucher aus allen Ländern. Den meisten Gästen geht es darum, für ein paar Tage raus aus dem Alltag zu kommen. Das belegt auch der Trend zu Kurzurlauben. Eine Stadt ist dafür eine optimale Destination. Man hat alles, was man braucht wie Museen, Ausstellungen, Konzerte, Musicals, Restaurants und Shopping-Möglichkeiten.

Die Ergebnisse beziehen sich auf die Auslands-Städtereisen der Europäer sofern die europäischen Urlauber auf diesen Reisen mindestens eine Urlaubsnacht in einer ausländischen Stadt verbracht haben und diese Reise in der Befragung selbst als Städte-Urlaub eingestuft haben – also keine Geschäftsreisen, reiner Familienbesuch ohne Urlaub oder Städtereisen aus gesundheitlichen Gründen etc. Alle Trenddaten zeigen die Entwicklung in den acht Reisejahren 2007 bis 2014 auf.

Neben Sonderauswertungen des World Travel Monitors® von IPK International veröffentlicht die ITB Berlin Anfang Dezember die Kerndaten des World Travel Monitor® inklusive der Einschätzungen von 50 Tourismusexperten aus mehr als 20 Ländern im ITB World Travel Trends Report 2015/16. Die Jahresendergebnisse des World Travel Monitor® von IPK International inklusive aktueller Ausblicke für das Jahr 2016 werden auf dem ITB Future Day des ITB Berlin Kongresses von Rolf Freitag, Präsident IPK International, vorgestellt. Der World Travel Monitor® basiert auf bevölkerungsrepräsentativen Interviews von jährlich über 500.000 Menschen in mehr als 60 Reisemärkten weltweit und wird seit über 20 Jahren regelmäßig durchgeführt. Er gilt als größte kontinuierliche Studie zum globalen Reiseverhalten.

Asien auf der Überholspur im weltweiten Tourismus

December 9, 2014

Asien auf der Überholspur im weltweiten Tourismus

Asien ist globaler Wachstumstreiber – China unangefochten an der Spitze des Booms – ITB World Travel Trends Report analysiert die aktuelle Entwicklung der asiatischen Quellmärkte

Berlin, Dezember 2014 – Asien bleibt der wichtigste Treiber für den internationalen Tourismus. Das ist das Ergebnis des ITB World Travel Trends Reports, der alljährlich von der führenden Messe der internationalen Reiseindustrie ITB Berlin in Auftrag gegeben wird. Demnach stieg die Zahl der Auslandsreisen aus Asien in den ersten acht Monaten dieses Jahres mit acht Prozent und somit um das Doppelte der weltweiten Wachstumsrate. Weiteres Wachstum ist angesagt. Nach der jüngsten Prognose des touristischen Beratungsunternehmens IPK International wird auch 2015 die Bevölkerung des asiatischen Kontinents überproportional stark reisen und den Rest der Welt im Outbound-Reisemarkt mit einer Wachstumsrate von weiteren acht Prozent deutlich übertreffen.

Beeindruckend belegen die Zahlen des World Travel Monitors®, dass sich Asien in den letzten Jahren kontinuierlich zum wichtigsten Wachstumstreiber im weltweiten Tourismus entwickelt hat. Im Zeitraum von 2009 bis 2013 stiegen die Auslandsreisen aus dem asiatischen Raum um 53 Prozent. Das ist mehr als das Doppelte des globalen Wachstums von 22 Prozent. China hat dabei mit Abstand die Nase vorn. Japan verlor wegen der Deflation wichtige Marktanteile, trotzdem stellt das Land der aufgehenden Sonne gemeinsam mit China gut die Hälfte der gesamten asiatischen Auslandsreisen. Als zunehmend reisefreudig zeigten sich mit einem soliden Wachstum auch Südkorea, Indien und Taiwan.
Was die Reiseströme der Asiaten angeht, macht die Mehrheit (75 Prozent) am liebsten auf dem eigenen Kontinent Urlaub, gefolgt von Europa mit 15 Prozent und Nordamerika mit einem Anteil von neun Prozent. Weniger relevant sind dagegen für Asiaten Reisen nach Australien/Pazifik, Lateinamerika und Afrika.

Geschäftsreisen rückläufig – Städtereisen und Badeferien beliebter
Während Auslands-Geschäftsreisen leicht gesunken sind, stieg im Jahr 2013 der Anteil der Urlaubsreisen auf 72 Prozent an. Bei den Urlaubsarten ist ein gewisser Wandel zu beobachten. 2013 unternahmen die meisten Asiaten zwar immer noch eine Rundreise in mehrere Länder, der Anteil ist jedoch mittlerweile auf knapp unter 40 Prozent zurückgegangen. Im Gegensatz dazu sind Städtereisen sowie Sonnen- und Strandurlaube angestiegen. Das Internet gewinnt als Reisebuchungsplattform weiterhin an Bedeutung. Seit 2009 haben sich die Online-Buchungen auf rund 60 Prozent fast verdoppelt. Der Anteil der Buchungen in den Reisebüros ist demzufolge gesunken. Trotzdem bleibt der stationäre Verkauf mit persönlicher Beratung eine wichtige Buchungsstelle für die Asiaten.

Solides Wachstum für den Inbound-Tourismus nach Asien
Auch Reisen nach Asien nehmen einen positiven Verlauf. Laut Welttourismusorganisation (UNWTO) sind die internationalen Touristenankünfte in der Asien-Pazifik-Region in der ersten Jahreshälfte 2014 um fünf Prozent gestiegen. Das ist weniger als das Vorjahreswachstum von sieben Prozent.

„Das solide Wirtschaftswachstum in Asien bleibt insgesamt stabil“, kommentierte Dr. Gernot Nerb die wirtschaftliche Situation des Kontinents auf dem 22. World Travel Monitor® Forum im italienischen Pisa. Der Wirtschaftsexperte des Münchener ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung erwartet in diesem Jahr einen 4,7-prozentigen Anstieg des regionalen Bruttoinlandsprodukts und in 2015 von 4,6 Prozent.

Alle Ergebnisse basieren auf Vorträgen, die im Rahmen des von der ITB Berlin geförderten World Travel Monitor® Forum in Pisa stattgefunden haben. Auf Einladung des Beratungsunternehmens IPK International präsentieren hier alljährlich über 50 Tourismus-Experten und Wissenschaftler aus aller Welt die aktuellen Statistiken und stellen die neuesten Trends im internationalen Tourismus vor.

Weitere Ergebnisse der von IPK International durchgeführten Trendumfragen von Januar bis August 2014 beziehungsweise die Einschätzungen von 50 Tourismusexperten aus mehr als 20 Ländern und Kerndaten des World Travel Monitor® werden exklusiv von der ITB Berlin veröffentlicht. Die detaillierten Ergebnisse erscheinen Anfang Dezember im ITB World Travel Trends Report unter http://www.itb-berlin.de. Die Jahresendergebnisse des World Travel Monitor® von IPK International inklusive aktueller Ausblicke für das Jahr 2015 werden auf dem ITB Future Day des ITB Berlin Kongresses von Rolf Freitag, Präsident IPK International, vorgestellt. Der World Travel Monitor® basiert auf bevölkerungsrepräsentativen Interviews von jährlich über 500.000 Menschen in mehr als 60 Reisemärkten weltweit und wird seit nunmehr 20 Jahren regelmäßig durchgeführt. Er gilt als größte kontinuierliche Studie zum globalen Reiseverhalten.

Über die ITB Berlin und den ITB Berlin Kongress
Die ITB Berlin 2015 findet von Mittwoch bis Sonntag, 4. bis 8. März, statt. Von Mittwoch bis Freitag ist die ITB Berlin für Fachbesucher geöffnet. Parallel zur Messe läuft der ITB Berlin Kongress von Mittwoch bis Samstag, 4. bis 7. März 2015. Er ist weltweit der größte Fachkongress der Branche. Mehr Informationen sind zu finden unter www.itb-kongress.de. Die ITB Berlin ist die führende Messe der weltweiten Reiseindustrie. 2014 stellten 10.147 Aussteller aus 189 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen rund 174.000 Besuchern, darunter 114.000 Fachbesuchern vor.

Turbulente Zeiten für den russischen Reisemarkt

November 17, 2014

ITB BERLIN – Turbulente Zeiten für den russischen Reisemarkt
ITB World Travel Trends Report zeigt: Auslandsreisemarkt der Russen bleibt trotz Krisen stabil – Positive Prognose für das kommende Jahr

Berlin, 17.11.2014 – Während die Auslandsreisen der Russen im Jahr 2013 noch Boom-Zahlen verzeichneten, musste der Markt dieses Jahr Einbußen hinnehmen. Die Abwertung des Rubels führte zu einem Preisanstieg von rund 20 Prozent bei Reisen ins Ausland. Trotzdem bleiben die Russen reisefreudig. Zu diesem Resultat kommt der jährliche ITB World Travel Trends Report, den IPK International im Auftrag der führenden Messe der internationalen Reiseindustrie ITB Berlin erstellt hat. Für das kommende Jahr wird dem russischen Auslandsreisemarkt ein positiver Verlauf prognostiziert, wenn auch mit langsamerem Wachstum als die Jahre zuvor.

In den ersten acht Monaten dieses Jahres hat sich die Zahl der russischen Auslandsreisen um ein Prozent verringert. Dieser Rückgang ist in großem Maße auf den Wegfall von geschätzten 50 Prozent der Reisen in die Ukraine – die zweitbeliebteste Destination der Russen im Jahr 2013 – zurückzuführen. Betrachtet man allerdings die Ergebnisse ohne die Destination Ukraine, ergibt sich ein erfreulicheres Bild: Mit einem Zuwachs von zehn Prozent ist der russische Auslandsreisemarkt in den ersten acht Monaten des Jahres solide gewachsen.

Laut World Travel Monitor® von IPK International haben Reisen in die Türkei – der Top-Destination für russische Urlauber mit mehr als vier Millionen Reisen im vergangenen Jahr – im zweistelligen Bereich zugenommen. Griechenland und Großbritannien konnten sich in den ersten acht Monaten dieses Jahres ebenfalls über Zuwächse freuen, genauso wie die USA und Thailand. Weniger Gäste verzeichneten hingegen Spanien und Deutschland. Einer der Gründe für diese Entwicklung liegt ebenfalls in der Abwertung des Rubels und dem damit verbundenen Preisanstieg bei Auslandsreisen. Viele Russen sind außerdem besorgt, dass ihnen in Europa eine negative Grundhaltung aufgrund der Krisen auf der Krim und in der Ukraine entgegenschlägt. Die steigende Inflation und die Insolvenz einiger Reiseveranstalter wirken sich ebenfalls negativ auf das Reiseverhalten aus.

Trotz dieser schwierigen Voraussetzungen deutet der Ausblick des World Travel Monitor® auf ein zwar niedrigeres, aber doch solides Wachstum im Jahr 2015 hin. 67 Prozent planen genauso viele oder mehr Auslandsreisen, 23 Prozent werden voraussichtlich weniger und zehn Prozent wollen gar nicht ins Ausland reisen. Basierend auf diesen Ergebnissen geht IPK International von einem Wachstum der russischen Auslandsreisen von etwa vier Prozent im nächsten Jahr aus. Mit dieser Prognose würde das Land seinem Status als bereits stabilem Auslandsreisemarkt gerecht werden. In den vergangenen Jahren zählte Russland mit jährlichen Wachstumsraten im zweistelligen Bereich zu den größten Wachstumstreibern des europäischen Auslandsreisemarktes. Zwischen 2005 und 2013 verdoppelte sich die Zahl der Reisen auf bis zu 31,5 Millionen im vergangenen Jahr und einem Anstieg von 118 Prozent.

Sonne und Strand gehörten 2013 bei den Auslandsreisen zu den klaren Favoriten der Russen. 55 Prozent der Urlauber zog es zu Badedestinationen, 15 Prozent unternahmen einen Städtetrip und rund zehn Prozent entschieden sich für eine Rundreise. Zugelegt haben die Russen bei den Ausgaben und der Länge ihres Aufenthalts. Von 2007 bis 2013 stieg die Dauer des Aufenthalts von durchschnittlich elf auf zwölf Nächte. Gleichzeitig erhöhten sich die Ausgaben um 35 Prozent pro Nacht. Als vorausschauend erwiesen sich die Russen bei der Reisebuchung. Mehr Urlaube wurden mit längerem Vorlauf gebucht. Dabei hat das Internet als Buchungskanal an Bedeutung zugenommen und macht nun rund die Hälfte der Buchungen aus. Dennoch ist der Anteil der Reisebürobuchungen mit rund 40 Prozent stabil geblieben.

Alle Ergebnisse basieren auf Vorträgen, die im Rahmen des von der ITB Berlin geförderten World Travel Monitor® Forum in Pisa stattgefunden haben. Auf Einladung des Beratungsunternehmens IPK International präsentieren hier alljährlich über 50 Tourismus-Experten und Wissenschaftler aus aller Welt die aktuellen Statistiken und stellen die neuesten Trends im internationalen Tourismus vor.

Weitere Ergebnisse der von IPK International durchgeführten Trendumfragen von Januar bis August 2014 beziehungsweise die Einschätzungen von 50 Tourismusexperten aus mehr als 20 Ländern und Kerndaten des World Travel Monitor® werden exklusiv von der ITB Berlin veröffentlicht. Die detaillierten Ergebnisse erscheinen Anfang Dezember im ITB World Travel Trends Report unter http://www.itb-berlin.de. Die Jahresendergebnisse des World Travel Monitor® von IPK International inklusive aktueller Ausblicke für das Jahr 2015 werden auf dem ITB Future Day des ITB Berlin Kongresses von Rolf Freitag, Präsident IPK International, vorgestellt. Der World Travel Monitor® basiert auf bevölkerungsrepräsentativen Interviews von jährlich über 500.000 Menschen in mehr als 60 Reisemärkten weltweit und wird seit nunmehr 20 Jahren regelmäßig durchgeführt. Er gilt als größte kontinuierliche Studie zum globalen Reiseverhalten.

Über die ITB Berlin und den ITB Berlin Kongress
Die ITB Berlin 2015 findet von Mittwoch bis Sonntag, 4. bis 8. März, statt. Von Mittwoch bis Freitag ist die ITB Berlin für Fachbesucher geöffnet. Parallel zur Messe läuft der ITB Berlin Kongress von Mittwoch bis Samstag, 4. bis 7. März 2015. Er ist weltweit der größte Fachkongress der Branche. Mehr Informationen sind zu finden unter http://www.itb-kongress.de. Die ITB Berlin ist die führende Messe der weltweiten Reiseindustrie. 2014 stellten 10.147 Aussteller aus 189 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen rund 174.000 Besuchern, darunter 114.000 Fachbesuchern vor.

Treten Sie dem ITB Pressenetz auf http://www.xing.to/itb-pressenetz bei.

September 24, 2014

Shopping weltweit beliebter Zeitvertreib im Urlaub
ITB Berlin und IPK International analysieren die Bedeutung von Einkaufstouren im Rahmen von Urlaubsreisen ins Ausland

Berlin, 12. September 2014 – Weltweit gesehen spielt Shopping bei jedem dritten Urlaub im Ausland eine wichtige Rolle. Dabei gehören nicht nur Reisende aus Asien zu den Einkaufsweltmeistern, sondern auch Südamerikaner genießen überdurchschnittlich häufig die Shopping-Möglichkeiten am Urlaubsort. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung des World Travel Monitors® von IPK International, die im Auftrag der ITB Berlin aktuell durchgeführt wurde.

Angeführt wird die Rangliste der Länder mit den meisten Shopping-Touren international von Reisenden aus China, gefolgt von den Malaien und Indern – für mehr als 50 Prozent der Auslandsreisenden dieser Länder ist der Bummel durch die Geschäfte ein wichtiger Teil des Urlaubs. Einen überdurchschnittlichen Stellenwert hat Shopping aber auch unter den Lateinamerikanern und hier vor allem bei den Mexikanern, Argentiniern und Chilenen. US-Amerikaner weisen dagegen mit 30 Prozent eine eher unterdurchschnittliche Shoppingaffinität im Urlaub auf. Betrachtet man die Europäer, so ist der Ladenbesuch im Urlaub am beliebtesten bei den Finnen, gefolgt von den Deutschen, Franzosen, Schweden und Russen. Im Gegensatz dazu ist zum Beispiel für die Briten und Italiener das Einkaufen während eines Auslandsurlaubs weniger wichtig.

Der Stellenwert, den der Ladenbummel bei den Reisenden einnimmt, variiert je nach Urlaubsart. Erwartungsgemäß hat Shopping die größte Bedeutung bei den Städtereisenden. Für jeden Zweiten spielt weltweit gesehen Shopping bei Reisen in Metropolen eine wichtige Rolle. Unter den Asiaten steigt der Anteil teilweise sogar auf über 80 Prozent an. Neben den Sehenswürdigkeiten und dem Flair einer Stadt zählt Einkaufen damit zu den drei Hauptmotiven bei Städtereisen. Abgesehen von den Städtereisenden ist der Ladenbesuch aber auch für etwa jeden dritten Rundreisenden und Strandurlauber häufig ein wichtiger Bestandteil des Urlaubs.

Die beliebtesten Shopping-Destinationen sind West-Europa, Asien, aber auch die USA. In West-Europa zählen Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und die Türkei zu den beliebtesten Shopping-Zielen. In Asien gehören China, Thailand, aber auch Singapur und Süd-Korea zu den begehrtesten Zielen für Shopping-Begeisterte.

Die Freude am Ladenbummel zieht sich dabei durch alle Altersklassen und ist bei Menschen aller Bildungs- und Einkommensschichten ähnlich beliebt. Auch unter jenen mit hohen Reiseausgaben ist der Anteil der Shopper nicht höher als bei jenen, die eher preiswert reisen. Der einzige Unterschied, den die Daten des World Travel Monitors® zutage förderten: Frauen shoppen im Urlaub etwas häufiger als Männer.

Dr. Martin Buck, Direktor Travel & Logistics Messe Berlin, kommentiert: „Shopping hat sich vielerorts zu einer wichtigen Säule des Tourismus entwickelt, die auch für zusätzliche Einnahmen der Destination sorgt. Viele Urlaubsorte haben sich mit attraktiven Shopping Malls und exklusivem Service auf die kaufkräftige Klientel eingestellt.“

Über die ITB Berlin und den ITB Berlin Kongress
Die ITB Berlin 2015 findet von Mittwoch bis Sonntag, 4. bis 8. März, statt. Von Mittwoch bis Freitag ist die ITB Berlin für Fachbesucher geöffnet. Parallel zur Messe läuft der ITB Berlin Kongress von Mittwoch bis Samstag, 4. bis 7. März 2015. Er ist weltweit der größte Fachkongress der Branche. Mehr Informationen sind zu finden unter http://www.itb-kongress.de. Die ITB Berlin ist die führende Messe der weltweiten Reiseindustrie. 2014 stellten 10.147 Aussteller aus 189 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen rund 174.000 Besuchern, darunter 114.000 Fachbesuchern vor.

ITB-NEWS | Wachstumsmotor Asien

December 16, 2013

Wachstumsmotor Asien
ITB World Travel Trends Report bescheinigt dem Kontinent Schlüsselrolle für den Welttourismus – China unangefochten an der Spitze des Booms

Berlin, 16. Dezember 2013 – Asien zählt auch in diesem Jahr zu den wichtigsten Treibern im internationalen Tourismus. Das ist das Ergebnis des ITB World Travel Trends Reports, den IPK International im Auftrag der führenden Messe der internationalen Reiseindustrie erstellt hat. Demnach verzeichnet der Kontinent beeindruckende Wachstumszahlen. Bei der Reisetätigkeit haben insbesondere die Chinesen die Nase vorn, während sich der traditionell starke Markt Japan schwer tut. China ist heute bei internationalen Reisen weltweit die Nummer eins in Bezug auf die Reiseausgaben, die Nation mit der zweitgrößten Anzahl an Reisen und auf dem vierten Platz bei der Anzahl der Übernachtungen.

Insgesamt nahmen die Auslandsreisen der Asiaten in den ersten acht Monaten 2013 um acht Prozent zu. Dazu trugen die Auslandsreisen der Chinesen um beachtliche 26 Prozent bei, während die Japaner um zwei Prozent weniger reisten. Für das kommende Jahr sind die Prognosen ähnlich. Während der chinesische Markt um rund 18 Prozent zulegen wird, stabilisiert sich der japanische Markt dagegen voraussichtlich auf gleichbleibendem Niveau. Insgesamt ist 2014 von einem Wachstum von rund neun Prozent aus den asiatischen Quellmärkten auszugehen.

Mit dem diesjährigen Anstieg von Reisenden in China behauptet das Land zunehmend seine Spitzenposition innerhalb des Kontinents: Bereits 2012 unternahmen die Chinesen rund 45 Millionen Auslandsreisen und tätigten dabei Ausgaben im Wert von etwa 84,4 Milliarden US-Dollar. Damit war der chinesische Markt etwa doppelt so groß wie der japanische. Gegen den Riesen China wirken auch die weiteren asiatischen Märkte klein. Bezogen auf die Anzahl der Auslandsreisen landen Korea, Hong Kong, Australien, Indien und Indonesien auf den Folgeplätzen.

Wachstum auch bei Ankünften
Erfreulich zeigte sich das Jahr auch für Asien als Incoming-Destination. Die Ankünfte zwischen Januar und August legten laut World Tourism Organization (UNWTO) im Vergleich zu 2012 um 6,3 Prozent zu. Besonders Südostasien konnte sich über eine wachsende Nachfrage freuen und verzeichnete einen Anstieg von zwölf Prozent. Südasien begrüßte rund sechs Prozent mehr Gäste – der ozeanische Raum kann sich über ein stabiles Wachstum bei vier Prozentpunkten freuen. Reisen nach Nordostasien legten nur noch um drei Prozent zu und schwächten sich im Vergleich zu 2012 damit um drei Prozent ab.

Die Chinesen sind die reisefreudigsten Bürger Asiens. Aufenthalte von vier Nächten oder mehr legten 2013 um 28 Prozent zu, die Anzahl an Kurztrips stieg um etwa 21 Prozent. Dieses immense Wachstum macht das Reich der Mitte – gemessen an den Ausgaben im Ausland – zur weltweiten Nummer eins mit einem durchschnittlichen Betrag von 1.765 US-Dollar pro Reise. Hauptgrund für die Reisen der Chinesen sind private Anlässe. Urlaubsreisen legten in diesem Jahr um 30 Prozent zu. Gefragt sind Rundreisen, aber auch Städtetrips und Strandurlaub. Der Anstieg von Geschäftsreisen fällt mit sechs Prozent mehr als 2012 vergleichsweise moderat aus.

Wie es für einen Wachstumsmarkt typisch ist, reisen die Chinesen in erster Linie innerhalb Asiens. Fernziele wie Europa und Amerika kommen erst an zweiter Stelle. Für den Boom ist kein Ende in Sicht: Die Experten prognostizieren für 2014 eine ungebremste Lust am Reisen. Etwa 44 Prozent der Chinesen geben an, im kommenden Jahr mehr als bisher reisen zu wollen.

Wachsende Mittelschicht als Hauptmerkmal
Der positive Trend für China spiegelt auch die veränderte Bevölkerungsstruktur wider, da das Land über eine schnell wachsende und wohlhabende Mittelschicht verfügt. Dennoch erzielen nur rund sieben Prozent der Chinesen ein jährliches Einkommen von mehr als 15.000 US-Dollar. In diesem Punkt unterscheidet sich China nach wie vor stark von Ländern wie Japan, Südkorea oder Taiwan.

Doch im Vergleich zu China schwächelt Japan. Die Gesamtanzahl an Auslandsreisen ging um zwei Prozent zurück. Übernachtungen und Ausgaben sanken um drei bzw. sechs Punkte. Dabei gingen Geschäftsreisen stärker zurück als private Reisen. Von der zögerlichen Reiselust sind asiatische Länder stärker betroffen als Fernziele. Die ehemals so beliebten Rundreisen verzeichneten einen Rückgang von rund 20 Prozent. Dies wurde von steigenden Zahlen beim Städte- und Strandurlaub weitgehend aufgefangen. Auch wenn sich die Wirtschaft Japans derzeit erholt, planen die wenigsten Einwohner mehr internationale Reisen im kommenden Jahr. Daher wird der Markt 2014 wahrscheinlich stagnieren.

Insgesamt ist in den kommenden Jahren für Asien mit wachsender Reisebereitschaft zu rechnen. Hauptgründe sind unter anderem das wirtschaftliche Wachstum und die zunehmende junge, gut gebildete Mittelschicht. Zudem machen es Low-Cost-Airlines wie Air Asia immer leichter und erschwinglicher, international zu verreisen. Dr. Martin Buck, Direktor Travel und Logistic bei der Messe Berlin kommentiert: „Reisende aus Asien stellen auch an Fernreise-Destinationen große Ansprüche an Freundlichkeit und Dienstleistungs-Standards. Zudem wird in Asien das alte Modell der Gruppenreisen zunehmend durch Individualreisen ergänzt. Europäische Tourismusunternehmen und Hotels, für die das Incoming-Geschäft aus Asien eine zunehmende Rolle spielt, sollten ihre Dienstleistungen entsprechend ausrichten.“

Alle Ergebnisse basieren auf den Vorträgen, die im Rahmen des von der ITB Berlin geförderten World Travel Monitor® Forum in Pisa stattgefunden haben. Auf Einladung des Beratungsunternehmens IPK International präsentieren hier alljährlich über 50 Tourismus-Experten und Wissenschaftler aus aller Welt die aktuellen Statistiken und stellen die neuesten Trends im internationalen Tourismus vor.

Weitere Ergebnisse der von IPK International durchgeführten Trendumfragen von Januar bis August 2013, bzw. die Einschätzungen von 50 Tourismusexperten aus mehr als 20 Ländern und Kerndaten des World Travel Monitor® sind im ITB World Travel Trends Report zu finden. Er ist zum Download erhältlich unter http://www.itb-berlin.de.
Die Jahresendergebnisse des World Travel Monitor® von IPK International inklusive aktueller Ausblicke für das Jahr 2014 werden auf dem ITB Berlin Kongress von Rolf Freitag, Präsident IPK International, vorgestellt. Der World Travel Monitor® basiert auf bevölkerungsrepräsentativen Interviews von jährlich über 500.000 Menschen in mehr als 60 Reisemärkten weltweit und wird seit nunmehr 20 Jahren kontinuierlich durchgeführt. Er gilt als größte kontinuierliche Studie zum globalen Reiseverhalten.

21. World Travel Monitor Forum in Pisa

October 31, 2013

21. World Travel Monitor® Forum in Pisa

Prognose: Deutliche Lohnsteigerungen und stabile Lage am Arbeitsmarkt

Ifo Institut: positive Perspektiven für die globale Reiseindustrie in 2014 – Ernüchterung bei Entwicklung aus den BRIC Staaten

Pisa/Berlin, 29. Oktober 2013 – Starker Rückenwind für die internationale Reiseindustrie: Der anhaltende konjunkturelle Erholungsprozess rund um den Globus wird der Reiseindustrie nach Einschätzung von Wirtschaftsforschern im kommenden Jahr weitere wesentliche Impulse verleihen. Zum Auftakt des 21. World Travel Monitor® Forums sagte Dr. Gernot Nerb, Wirtschaftsexperte beim Münchner ifo Institut für Wirtschaftsforschung, am Dienstag im italienischen Pisa: „Der Welt-Tourismus wird von der prognostizierten Wachstumsbelebung der Weltwirtschaft in Höhe von 2,8 Prozent sowie durchweg positiven Prognosen für sämtliche große Wirtschaftsräume zweifelsfrei profitieren. Das gilt auch für den Euroraum, wo nach zwei Jahren des wirtschaftlichen Rückgangs Licht am Ende des Tunnels zu erkennen ist.“ Bis auf Griechenland und Zypern würden in 2014 alle Euro-Länder mit einem Wachstum rechnen können, auch wenn es sich für Länder wie Italien und Slowenien nur um eine mehr oder weniger „schwarze Null“ handeln werde.

Während sich Reisende aus dem Euroraum aktuell über einen günstigen Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar freuen könnten, warnte Gernot Nerb allerdings vor möglichen mittelfristigen negativen Folgen für den Export. Der Wirtschaftsforscher: „Der Euro ist derzeit fundamental überbewertet. Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt und der US-Dollar gegenüber dem Euro weiter an Boden verliert, könnte der Export in den Euro-Ländern Schaden nehmen. Insbesondere Länder wie Italien, deren Wettbewerbsfähigkeit nicht so stark ist, würden besonders betroffen“.

Zur Situation in Griechenland sagte der Wirtschaftsforscher: „Allein der Tourismus – auch wenn die Perspektiven für 2014 positiv sind – werden dem Land nicht helfen. Allerdings kann die Reiseindustrie einen sehr wichtigen Beitrag leisten, damit das Land wieder auf die Beine kommt.“ Ernüchterung ist nach Einschätzung von Gernot Nerb gegenwärtig bei der Betrachtung der sogenannten BRIC-Staaten eingetreten. „Derzeit blättert der Lack am „BRIC-Monument“ etwas ab, da Strukturprobleme und ein teilweiser Abzug von Auslandsgeldern diese Schwellenländer in ihrem Wachstum geschwächt haben. Ungeachtet dessen gehört den BRIC-Staaten die Zukunft: die Menschen aus diesen Ländern werden die weltweite Reiseindustrie künftig maßgeblich beeinflussen.“

Für das Reiseland Deutschland stehen die Chancen auf weiteres Wachstum nach Einschätzung von Gernot Nerb besonders gut: „Deutliche Lohnsteigerungen, weiterer Arbeitsplatzaufbau und ein gutes Konsumklima sind beste Voraussetzungen für steigende Reiseausgaben. Das gilt insbesondere dann, wenn sich – wie derzeit – das Sparen finanziell nicht lohnt“.

Die positiven Perspektiven für 2014/2015 überwiegen nach den Worten von Gernot Nerb aus heutiger Sicht eindeutig. Allerdings lasse sich nicht ausschließen, dass – sollten politische Fehler gemacht werden – eine Finanzkrise wieder aufflammen könnte.

An dem auf Einladung des Beratungsunternehmens IPK International initiierten und von der ITB Berlin geförderten World Travel Monitor® Forum in Pisa präsentieren alljährlich über 50 Tourismus-Experten und Wissenschaftler aus aller Welt die aktuellen Statistiken und stellen die neuesten Trends im internationalen Tourismus vor.

Weitere Ergebnisse der von IPK International durchgeführten Trendumfragen von Januar bis August 2013, bzw. die Einschätzungen von 50 Tourismusexperten aus mehr als 20 Ländern und Kerndaten des World Travel Monitor®, werden exklusiv von der ITB Berlin veröffentlicht. Die detaillierten Ergebnisse erscheinen Anfang Dezember im ITB World Travel unter http://www.itb-berlin.de. Die Jahresendergebnisse des World Travel Monitor® von IPK International inklusive aktueller Ausblicke für das Jahr 2014 werden auf dem ITB Berlin Kongress von Rolf Freitag, Präsident IPK International, vorgestellt. Der World Travel Monitor® basiert auf bevölkerungsrepräsentativen Interviews von jährlich über 500.000 Menschen in mehr als 60 Reisemärkten weltweit und wird seit nunmehr 20 Jahren kontinuierlich durchgeführt. Er gilt als größte kontinuierliche Studie zum globalen Reiseverhalten.

Über die ITB Berlin und den ITB Berlin Kongress
Die ITB Berlin 2014 findet von Mittwoch bis Sonntag, 5. bis 9. März, statt. Von Mittwoch bis Freitag ist die ITB Berlin für Fachbesucher geöffnet. Parallel zur Messe läuft der ITB Berlin Kongress von Mittwoch bis Freitag, 5. bis 7. März 2014. Er ist weltweit der größte Fachkongress der Branche. Mehr Informationen sind zu finden unter http://www.itb-kongress.de. Die ITB Berlin ist die führende Messe der weltweiten Reiseindustrie. 2013 stellten 10.086 Aussteller aus 188 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen rund 170.000 Besuchern, darunter 110.000 Fachbesuchern vor.

ITB Berlin Hospitality Day: Unkonventionelle Konzepte revolutionieren die Hotel-Branche

February 25, 2013

PRESSE-INFORMATION

ITB Berlin Hospitality Day: Unkonventionelle Konzepte revolutionieren die Hotel-Branche

Junge Reisende und neue Ideen verändern das Hotel-Segment drastisch – Der achte ITB Hospitality Day zeigt neue Wege auf und präsentiert vier ungewöhnliche Hotelkonzepte

Berlin, 1. Februar 2013 – Junge Reisende, junge Arbeitnehmer, junge Hotel-Konzepte, junge CEOs, junge Vertriebskanäle – beim diesjährigen ITB Hospitality Day am Donnerstag, 7. März 2013, in Halle 7.1b/Raum London, dreht sich alles um Junges, Dynamisches und Unkonventionelles. Der CEO der Design Hotels, Claus Sendlinger, widmet sich in seiner Keynote den Hotels von morgen und dem „Nachbarschaftsprinzip”. Danach diskutieren Experten mit jungen Leuten ihre Erwartungen ans Reisen und an die Hotellerie. Unter anderem erwarten zwei Studenten der „Generation Y“ von zwei Hoteliers klare Arbeitgeberantworten. Im CEO-Panel schlagen die Gründer von „25hours Hotels“ in Hamburg und der „Unlisted Collection“ aus Singapur die Brücke zwischen Boutique-Hotels in Europa und Asien. Außerdem präsentiert der Hospitality Day vier ungewöhnliche Hotelkonzepte aus Deutschland, Spanien, Italien und Shanghai. Die letzte Stunde gehört Mobile und dem Thema: Was ist machbar mit der mobilen Macht?

Ein „junger Faden“ zieht sich durch den ITB Hospitality Day, der im Rahmen des ITB Berlin Kongresses stattfindet. Zum achten Mal wird das Programm von Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin von hospitalityInside.com, und exklusivem Medienpartner des ITB Hospitality Day zusammengestellt. „In einer Zeit, in der die Zahl der Smartphones die der stationären PCs überholt, verändern junge Reisende und junge Ideen die Welt drastisch”, kommentiert die Hotelfachjournalistin den inhaltlichen Ansatz 2013. Das führt im Alltag natürlich zu Kontroversen, und so soll auch diskutiert werden. Claus Sendlinger, CEO der Design Hotels, betrachtet Hotels schon lange nicht mehr als isolierte Pole, sondern als Magnete in einzelnen Stadtvierteln. Die Keynote des weltweit respektierten Trendsetters über „Hotels von morgen: Das Nachbarschaftsprinzip“ liefert neue Denkansätze.

Welche Erwartungen haben Leute unter 30 ans Reisen und an Hotels? Der „Hot Spot Junge Reisende“ soll es klären. Aktuelle Zahlen über das Reiseverhalten der Youngsters liefert die World Youth Student & Educational (WYSE) Travel Confederation. Es diskutieren ihre Vertreter Prof. Greg Richards und David Chapman mit dem CEO von Generator Hostels, Carl Michel, mit einem Vertreter von ruf Reisen und dem 23-jährigen Studenten Hilmar zum Buttel.
Die „Generation Y“, häufig verspottet für ihre unrealistischen Vorstellungen von der Arbeitswelt, bekommt auf dem ITB Hospitality Day ihre Chance. Die beiden Studenten Katharina Jaeger und Adrian Ruch von der renommierten Hotelfachschule Lausanne werden zwei Arbeitgeber aus der Hotellerie mit ihren Erwartungen und Fragen konfrontieren. Antworten geben werden Ingrid Eras, Vice President People Development & Staffing EAME von Starwood Hotels & Resorts und der junge Verwaltungsrat des Luxushotels Suvretta House St. Moritz, Reto Candrian.
Mit lebhaften Vorträgen und Diskussionen präsentieren vier Hotelgruppen in je zehn Minuten ihre ungewöhnlichen Konzepte: Die deutschen Dormero Hotels locken mit einem Licht- und Sound-Konzept in 3D, die spanischen Palladium Hotels mit einem speziellen Musik-Hotel auf Ibiza, die Design-Kreativen der italienischen Sixtantio Group mit 5 Sterne-Höhlen im Weltkulturerbe, und der Co-Gründer der chinesischen URBN Hotels sensibilisiert für emissionsfreie Cityhotels.

Den Brückenschlag zwischen Europa und Asien macht das diesjährige CEO-Panel mit zwei Boutique-Hoteliers: Christoph Hoffmann, Mitgründer & CEO eines jungen Teams aus Querdenkern, die mit ihren sechs ausgefallenen „25hours Hotels“ jeden klassischen Hotelansatz schlagen, und mit Loh Lik Peng, dem Gründer & CEO der Unlisted Collection aus Singapur, der binnen weniger Jahre sechs dynamische Hotels und sechs Restaurants in den Metropolen Singapur, Shanghai und London geschaffen hat. Sie alle setzen auf die junge Generation und auf junge Vertriebs- und Kommunikationskanäle.

Mit dem hochaktuellen Thema „Was ist machbar mit der mobilen Macht?“ beschäftigt sich die letzte Talkrunde des achten ITB Hospitality Day. Es diskutieren die Datenforscherin Susanne Fittkau von Fittkau & Maaß Consulting, Dr. Bernd Fauser, Head of Travel Top Accounts EMEA bei Google, der Software-Spezialist Andreas Erlemann, Geschäftsführer von Zenith Hospitality Solutions, sowie Michael Hucho, Vice President Distribution Commercial bei der Hotelkette Accor.

Über IPK International
Der World Travel Monitor® von IPK International ist die weltweit größte und einzige Tourismusstudie, die das Auslandsreisevolumen und -verhalten (Destinationswahl, Reiseanlass, Urlaubssegmente / -motive, Art der Geschäftsreise, Reisedauer, Verkehrsmittel, Unterkunft, Saison, Informations- und Buchungsverhalten, Ausgaben, regionale Schwerpunktmärkte, Zielgruppenprofile, etc.) in 60 Herkunftsländern Europas, Arabiens, Amerikas und Asiens untersucht.

Barrierefreier Tourismus: Ein unterschätztes Segment mit hohem Wachstumspotenzial

February 23, 2013

PRESSE-INFORMATION

Barrierefreier Tourismus: Ein unterschätztes Segment mit hohem Wachstumspotenzial

Die Zielgruppe mobilitätseingeschränkter Reisender wächst und gewinnt weltweit an Bedeutung – ITB World Travel Trends Report beleuchtet die Herausforderungen sowie die steigende wirtschaftliche Bedeutung in diesem Segment für die globale Reiseindustrie

Berlin, ITB 2013 – Barrierefreier Tourismus ist ein stark unterschätztes Segment, dessen wirtschaftliche Bedeutung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten deutlich wachsen wird. Weltweit können Millionen von Menschen mit Behinderungen oder körperlichen Einschränkungen wegen unzureichender Einrichtungen nicht auf Reisen gehen, obwohl sie das Geld und die Zeit dafür hätten. Zusätzlich wird sich das Nachfragepotenzial in diesem Segment angesichts der demografischen Entwicklung in vielen Ländern und durch die zunehmende Reisefreudigkeit der Senioren beträchtlich erhöhen. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle ITB World Travel Trends Report, der im Auftrag der ITB Berlin von IPK International erstellt wurde.

Lilian Müller, Präsidentin des European Network for Accessible Tourism (ENAT), betonte, dass es allein in Europa nach neuesten Ergebnissen 80 Millionen Menschen mit Behinderungen gebe: „Weltweit wird die Zahl auf zwischen 600 Millionen und 900 Millionen Menschen geschätzt.“ Bei einer derzeitigen Weltbevölkerung von sieben Milliarden Menschen, benötigen demzufolge rund zehn Prozent „barrierefreie“ oder „leicht zugängliche“ Einrichtungen.

Dr. Martin Buck, Direktor KompetenzCenter Travel & Logistics Messe Berlin, kommentiert: „Für die globale Reiseindustrie gilt es, dieses Potenzial zu nutzen. Zumal Barrierefreiheit nicht nur für behinderte Menschen Voraussetzung eines stressfreien Urlaubs ist. Auch andere Personengruppen, zum Beispiel Eltern mit Kleinkindern, Unfallgeschädigte oder Senioren, profitieren von barrierefreien Angeboten.“

Fehlende Angebote als Bremsblock
Die wirtschaftliche Bedeutung dieses Segments ist enorm: US-amerikanische Erwachsene mit Behinderungen oder eingeschränkter Mobilität geben im Jahr rund 13,6 Milliarden US-Dollar auf Reisen aus. In Deutschland wird der Umsatz in diesem Segment auf etwa 2,5 Mrd. Euro geschätzt und in Großbritannien auf fast zwei Milliarden Pfund. „Diese Zahlen könnten in Zukunft noch weiter steigen“, betonte Lilian Müller. In Deutschland sind etwa 37 Prozent der behinderten Menschen aufgrund mangelnder zugänglicher Einrichtungen in der Vergangenheit nicht gereist. Jedoch würden 48 Prozent häufiger reisen, wenn geeignete Angebote zur Verfügung stünden. 60 Prozent wären sogar bereit, höhere Reisekosten für eine bessere Zugänglichkeit zu zahlen.

Barrierefreier Tourismus dürfe deshalb nicht länger ein Nischenmarkt sein: „Zugänglichkeit muss Bestandteil aller Angebote und touristischen Produkten sein. Ebenso sind spezialisierte Anbieter mit Dienstleistungen für Kunden mit höheren Zugangsvoraussetzungen weiterhin notwendig“, so Lilian Müller. Das Internet stellt dabei eine wichtige Plattform für eine barrierefreie Zukunft. Dazu gehöre, dass Reiseveranstalter und Tourismusbüros ihre Informationen auch für blinde und gehörlose Menschen über dieses Medium zugänglich machen. Laut einer ENAT-Umfrage im Jahr 2011 waren nur zehn von 39 Websites für Menschen mit diesen Behinderungen möglich.

Mehr zum Thema „Barrierefreier Tourismus“ sowie detaillierte Ergebnisse aller Studien zur weltweiten Entwicklung im Tourismus werden im ITB World Travel Trends Report vorgestellt. Ab sofort steht er unter http://www.itb-berlin.de zum Download bereit. Er basiert auf Einschätzungen von 50 Tourismusexperten aus 30 Ländern, einer speziell von IPK durchgeführten Trendanalyse in den wichtigsten Herkunftsmärkten sowie auf Kerndaten des World Travel Monitor®, der als größte kontinuierliche Studie zum globalen Reiseverhalten aus rund 60 Herkunftsländern gilt. Diese Trendergebnisse zeigen Tendenzen auf, die sich in den ersten acht Monaten des Jahres 2012 abzeichneten. Die Jahresendergebnisse inklusive aktueller Ausblicke für das Jahr 2013 werden auf dem ITB Berlin Kongress von Rolf Freitag, CEO IPK International, vorgestellt.

Außerdem wird auf dem ITB Berlin Kongress ein Keynote-Panel das Thema „Barrierefreier Tourismus für alle: Qualitäts- und Erfolgsparameter für die Wettbewerbsfähigkeit von Destinationen“ beleuchten. Termin: Freitag, 8. März 2013, 10.30 bis 11.45 Uhr.

Über die ITB Berlin und den ITB Berlin Kongress
Die ITB Berlin 2013 findet von Mittwoch bis Sonntag, 6. bis 10. März, statt. Von Mittwoch bis Freitag ist die ITB Berlin für Fachbesucher geöffnet. Parallel zur Messe läuft der ITB Berlin Kongress von Mittwoch bis Freitag, 6. bis 8. März 2013. Er ist weltweit der größte Fachkongress der Branche. Mehr Informationen sind zu finden unter http://www.itb-kongress.de. Azerbaidschan ist Convention & Culture Partner ITB Berlin 2013. Basic-Sponsor des Kongress sind das World Tourism Forum Lucerne und Studiosus.
Die ITB Berlin ist die führende Messe der weltweiten Reiseindustrie. 2012 stellten 10.644 Aussteller aus 187 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen rund 172.000 Besuchern, darunter 113.006 Fachbesuchern vor.

Über IPK International
Der World Travel Monitor® von IPK International ist die weltweit größte und einzige Tourismusstudie, die das Auslandsreisevolumen und -verhalten (Destinationswahl, Reiseanlass, Urlaubssegmente / -motive, Art der Geschäftsreise, Reisedauer, Verkehrsmittel, Unterkunft, Saison, Informations- und Buchungsverhalten, Ausgaben, regionale Schwerpunktmärkte, Zielgruppenprofile, etc.) in 60 Herkunftsländern Europas, Arabiens, Amerikas und Asiens untersucht.

Folgen der Eurokrise für Urlaubsländer in Südeuropa

November 21, 2012

Folgen der Eurokrise für Urlaubsländer in Südeuropa
Studie der ITB Berlin und IPK International zeigt: Auswirkungen der Eurokrise bei Griechenland-Tourismus spürbar – Portugal, Spanien und Italien legten 2012 insgesamt zu

Berlin, November 2012 – Wie weit schlägt sich die negative Berichterstattung über die krisen-gebeutelten Länder auf deren Tourismus-Zahlen aus? Diese Frage untersuchten die ITB Berlin und das Marktforschungs-Institut IPK International im Rahmen des aktuellen Reisetrends des World Travel Monitor®. Das Fazit der Analyse: Griechenland verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr weniger Reisen aus Nord- und Mitteleuropa. Die übrigen Urlaubsländer Südeuropas kommen buchstäblich mit dem blauen Auge davon und können Verluste kompensieren und sogar noch wachsen.

Beim Incoming, also den Reisen in das eigene Land, verlor Griechenland zwölf Prozent von Januar bis August 2012 im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2011. Diese Zahl relativiert sich mit Blick auf das Vorjahr, als das Land am Peloponnes indirekt vom arabischen Frühling profitieren und sogar sieben Punkte zulegen konnte. Auch in den Jahren davor verzeichnete das Land bereits einen leichten Rückgang. Besonders zurückhaltend waren 2012 Reisende aus den Märkten Deutschland und Großbritannien, aus denen 20 bis 30 Prozent weniger Reisen kamen. Neue Märkte wie Russland oder Rumänien trugen dazu bei, das Minus im Incoming teilweise aufzufangen.

Besser geht es den drei Ländern Italien, Spanien und Portugal. Italiens Incoming-Zahlen wuchsen 2011 um vier Prozent. In diesem Jahr kamen aus Deutschland und Großbritannien drei bzw. ein Prozent weniger Reisen. Bitter sind die Zahlen der Reisen aus Spanien – hier beträgt das Minus ganze 18 Prozent. Die „Emerging Markets“ wie Russland oder Polen legten aber beträchtlich zu, was den Gesamtreisezahlen zugutekommt. Unter dem Strich kann sich Italien über zwei Prozent Wachstum im Incoming freuen.

Auch die iberische Halbinsel kann ihre Verluste in der Anzahl der Reisen in das eigene Land derzeit mit neuen Quellmärkten ein großes Stück weit kompensieren. So hatte Spanien mit acht Prozent Wachstum im Incoming 2011 überaus stark von der politischen Lage in den arabischen Ländern profitiert. 2012 kamen aus Großbritannien fünf Prozent mehr Reisen – aus Deutschland stagnierten die Zahlen. Aus Italien kamen beachtliche 14 Prozent weniger Reisen. Spanien erfreut sich jedoch steigender Beliebtheit bei neuen Quellmärkten und verzeichnet zweistellige Wachstumsraten im Incoming aus Russland und Skandinavien. Insgesamt legten die Reisen um drei Prozent zu.

Ähnlich ist die Lage in Portugal. Bedingt durch den arabischen Frühling konnte das Land 2011 rund neun Prozent mehr Reisen verzeichnen. 2012 stieg die Zahl der Reisen aus Deutschland um erfreuliche vier Prozent. Noch positiver präsentieren sich die Zahlen aus Russland und den skandinavischen Ländern. Bei den Reisenden aus Italien und Spanien verlor das Land erwartungsgemäß deutlich. Alles in allem stieg damit 2012 die Zahl der Reisen in das eigene Land um drei Punkte.

„Die Besucherströme nehmen insbesondere zwischen den Krisenländern ab. Die Nachfrage aus Mitteleuropa ist weitgehend stabil, aus den neuen Märkten sogar positiv“, kommentiert Dr. Martin Buck, Direktor des KompetenzCenter Travel & Logistics Messe Berlin, die Analyse. „Die Studie zeigt, wie komplex die Zusammenhänge zwischen Eurokrise und Reisen in den Ländern Südeuropas sind.“


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